Gerätehäuser

Gerätehäuser

Die ehemaligen Gerätehäuser des Löschzuges Herzebrock.

Das erste Gerätehaus

Schon vor der offiziellen Gründung der Feuerwehr im Ortsteil Herzebrock im Jahre 1891 gab es ein Gerätehaus.

Die politische Gemeinde errichtete im Jahre 1887 an der Gildestraße ein kleines Gerätehaus, dass im Volksmund schlicht und einfach "Spritzenhäuschen" genannt wurde. Dazu hatte die Gemeinde von Meier Gottfried Osthoff, genannt Südhoff, die Parzelle 94 in der Flur 25 der Gemarkung Herzebrock erworben.

Das in einfacher Bauweise erstellte Häuschen hatte einen Stell- und Lagerraum für die Feuerwehrspritze und sonstige Gerätschaften zur Brandbekämpfung (Wassereimer, Wasserkufen, Feuerpatschen und Leitern). Des weiteren befanden sich dort zwei Arrestzellen, die bei Bedarf von den örtlichen Landjägern (Polizei) in Anspruch genommen wurden.

Aus alten Akten geht hervor, dass auf Drängen des Feuerwehrvorstandes das Häuschen erst im Jahre 1921 eine elektrische Lampe erhielt.

Anmerkung:
Das "Spritzenhäuschen" stand auf dem Grundstück auf dem heute das Geschäfts- und Wohnhaus der Familie Stall Augenoptik steht.

                                      


Der Übungsturm

Bau eines Übungsturmes im Jahr 1893

 

 

Nachfolgend ein Auszug aus dem Protokoll der Generalversammlung vom 14.05.1893.

"Herzebrock, den 14. Mai 1893

In der heutigen Generalversammlung wurden zu Rechnungs-Revisoren gewählt:
Jos. Brand und M. Weinberg

Demnächst wurde über den Bau eines Feuerwehr-Übungsturmes gesprochen und beschlossen, einen solchen zu bauen. Es war hierzu von den Mitgliedern Franz Südhoff und Josef Brand , sowie von Sr. Durchlaucht dem Fürsten zu Rheda und von der hiesigen Gemeinde das nöthige Bauholz größtenteils zur Verfügung unentgeltlich gestellt.

Mit der Ausführung des Baues wurde der Zimmermeister B. Disselkamp beauftragt

Löhrke, F. Südhoff, G. Miele"


Anmerkung:
Der Turm stand an der Westseite des heutigen Sportplatzes.
Er wurde in Holzbauweise errichtet, hatte vier Etagen und war zur Waldseite offen. Die Steigerabteilung übte dort regelmäßig.  Der Turm wurde nach dem zweiten Weltkrieg abgebrochen, da er nicht mehr standfest war und sich infolge der Technisierung auch die Übungsmethoden der Feuerwehr geändert hatten.


Das zweite Gerätehaus


Zweites  Gerätehaus erbaut im Jahr 1925


Schon bald nach der folgenschweren Inflation – im Jahre 1925 – ließ die Gemeinde Herzebrock an der Uthofstraße ein neues Feuerwehrgerätehaus errichten, das im Januar 1926 bezugsfertig war.
Das Gebäude hatte – für die damalige Zeit – respektable Ausmaße und verfügte über 3 Einstellplätze, 2 Lagerräume und 3 Arrestzellen für die Ortspolizei. Als fortschrittlich und zweckdienlich wurde der in der Mitte des Gebäudes befindliche Turm bezeichnet, der endlich eine Möglichkeit zur Trocknung der Hanfschläuche schaffte. Der Unterrichtsraum im Gerätehaus wurde über Jahre zweckentfremdet. In der NS-Zeit diente er als Nachtlager für Nichtsesshafte und nach Kriegsende wurde er über Jahre als Notwohnung für Ostvertriebene in Anspruch genommen.

                                       



Das dritte Gerätehaus

Drittes Gerätehaus erbaut in den Jahren 1962/1963

 

Im Jahr 1960 teilte der Feuerwehrvorstand den Mitgliedern des Rates der Gemeinde mit, dass das Feuerwehrgerätehaus den Anforderungen eines fortschrittlichen Dienstbetriebs nicht mehr genüge.

Der Rat der Gemeinde beschloss, an gleicher Stelle ein neues modernes Feuerwehrgerätehaus zu errichten.

Für die Übergangszeit während der Baufase stellten Privatleute Räumlichkeiten zur Unterbringung der Fahrzeuge und Geräte zur Verfügung.

Die Feuerwehrkameraden erledigten unentgeltlich den Abbruch des alten Gebäudes.

Im Jahre 1962 wurde mit dem Neubau begonnen und 1963 war das Objekt fertig.

Das Gebäude hatte folgende Räumlichkeiten:

Fahrzeughalle mit vier Einstellplätzen, Materiallager, Toiletten- und Waschraum mit Dusche, Unterrichtsraum, Fernsprech- und Funkraum sowie Wohnhaus mir zwei Wohnungen und vier Garagen.